Ironischerweise verliert Tesla – das Unternehmen, das lange als Initiator der globalen Elektromobilität galt – rapide Marktanteile, während die Verbreitung von Elektrofahrzeugen in Deutschland und ganz Europa zunimmt. Laut neuen Daten des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) sanken die Tesla-Zulassungen im Mai 2025 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 33 %. Dies ist der fünfte Monat in Folge mit sinkenden Umsätzen auf Europas größtem Automobilmarkt.
Teslas Umsatzrückgang: Ein besorgniserregendes Muster
Der Rückgang in Deutschland ist kein Einzelfall. In Frankreich brachen Teslas Verkäufe im Mai um erstaunliche 67 % ein. In Spanien verzeichnete die Marke einen Rückgang von 29 %. Einzige nennenswerte Ausnahme war Norwegen, wo Tesla seine Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr verdreifachte – vor allem dank des überarbeiteten Model Y. Doch das allgemeine Muster ist klar: Tesla kämpft in der Region, in der die Begeisterung für Elektroautos steigt, ums Überleben.

Deutsche Käufer suchen nach Alternativen
Teslas Rückschläge fallen in eine Zeit der allgemein boomenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen. In Deutschland stiegen die Verkäufe von batterieelektrischen Fahrzeugen im Mai im Vergleich zum Vorjahr um 45 %. In Spanien stieg die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen um 72 %. Doch trotz der steigenden Nachfrage wächst Tesla nicht mit.
Das chinesische Unternehmen BYD, mittlerweile die weltweit meistverkaufte Elektroautomarke, verzeichnete im gleichen Zeitraum einen Anstieg der deutschen Zulassungen um das Neunfache. Auch Volkswagen übertraf Tesla im Inland: Im benachbarten Schweden verkaufte sich das Modell ID.7 besser als das aktualisierte Model Y.
Musks Einfluss: Politischer Ballast schadet den Umsätzen
Während Elon Musk versucht, Teslas Probleme herunterzuspielen und den „schwachen“ europäischen Automarkt dafür verantwortlich zu machen, sprechen regionale Daten eine andere Sprache. Viele Analysten sehen Musks politische Aktivitäten als einen der Gründe dafür. Seine offene Unterstützung für Präsident Donald Trump und sein Schulterschluss mit rechtsextremen europäischen Politikern haben in wichtigen Märkten wie Deutschland, Frankreich und Italien zu heftigen Reaktionen der Verbraucher geführt.
Das Unternehmen sah sich auch in Europa mit Protesten vor Ort konfrontiert, die die Markenwahrnehmung weiter schädigten. Die Ergebnisse von Tesla im ersten Quartal 2025 spiegeln den Schaden wider: ein Rückgang der weltweiten Fahrzeugverkäufe um 13 % und die niedrigste Gewinnspanne des Unternehmens seit vier Jahren.
Ein Markt im Wandel
Der europäische Markt für Elektroautos wächst rasant, wird aber zunehmend überfüllt und wettbewerbsintensiv. Lokale Hersteller drängen stark, chinesische Marken sind auf dem Vormarsch, und Tesla scheint zwischen seiner traditionellen Identität und neueren, regional besser aufgestellten Akteuren gefangen zu sein. Da die Europäische Union weiterhin einen Zoll von 17 % auf chinesische Elektroautos erhebt, verdeutlicht die Robustheit der BYD-Verkäufe die relative Anfälligkeit von Tesla – selbst mit einer Fabrik in Deutschland.
Um sich zu erholen, braucht Tesla möglicherweise mehr als nur neue Modelle und Preissenkungen. Es könnte eine Neuausrichtung seiner Botschaft, seiner regionalen Strategie und seines Führungsstils erfordern. Ob Elon Musk dazu bereit – oder in der Lage – ist, bleibt eine offene Frage.
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